gezabu.com

Leseprobe

Leseprobe

 

Prolog

 

 

Ich stellte hier ganz zu Anfang die ersten zwei Kapitel des Geschichtenzauberbuches ein. Sie waren noch nicht überarbeitet und auch noch nicht korrigiert. Kein gutes Zeugnis für eine Autorin. Aber ich gehe scheinbar sowieso andere Wege, als sonst üblich. Mir war in erster Linie wichtig, was der Leser über den Inhalt denkt, über das, was ich schreibe und auch die Art, wie ich es tue. Es ging mir nicht darum, mich sofort von meiner besten Seite zu zeigen. Das sollte der Inhalt dieses Buches tun, mich zeigen in meiner ursprünglichen Art. Der Leser sollte neugierig werden.

 

Aber wie auch viele Figuren in dieser Geschichte, entwickle auch ich mich weiter. Ich habe erfahren, was man über den Inhalt und die Art meines Schreibens sagt. Kritisiert wurde meine Umständlichkeit in Form von langen Sätzen und natürlich die Rechtschreibung. Ich hatte doch ausdrücklich darum gebeten, diese "links liegen zu lassen"! Doch eben das geht nicht. Eine gute Rechtschreibung, ein toller Ausdruck und natürlich die richtige Grammatik, sind die Melodie beim Lesen. Ich wusste das die ganze Zeit, aber war einfach zu ungeduldig und konnte es nicht abwarten. Dabei hätte ich jedem anderen geraten, seine Geschichte möglichst fehlerfrei zu erzählen. Diese Kritik von den ersten Testlesern war sehr hilfreich. Ich besorgte mir ein anständiges Rechtschreibprogramm, welches sich jedoch ab und an eine Pause genehmigt. Mit der Kommatasetzung steht es, wie ich, auf dem Kriegsfuß und es hat sogar eine Art von Humor und manchmal nervt es auch tierisch.

 

Dudi, wie ich dieses Programm nenne, schlägt mir vor, etwas groß oder kleinzuschreiben, mag umgangssprachlichen Ausdruck nicht und hasst veraltete Ausdrücke. Das erklärt mir Dudi zwar nicht wortwörtlich, aber vehement! Das Wort "Fräulein" findet mein orthografischer Helfer völlig abartig.

 

 

Ja, darum gab es Diskussionen, um dieses "Fräulein", sogar im TV. Veralteter Ausdruck, den es nicht mehr gibt, nicht mehr geben sollte. Aber es gibt ihn noch in unserer Sprache und es gehört eben zur künstlerischen Freiheit auch veraltete Worte zu nutzen.  Sinnvoll sollte die Nutzung sein und keinesfalls diskriminierend. Hier geht es nur um das "Fräulein" oder im Altberliner Dialekt "Froilein". Ich selbst finde den Ausdruck Fräulein charmant, hätte mich niemals angegriffen gefühlt. Unser Fräulein Rosa aus Gezabu ist eine unverheiratete Frau. Nun könnte sie ihren Gürtel nach vorne geknotet tragen oder einen Hut, einen Ring an einem bestimmten Finger, oder keinen Schmuck, die Haare offen oder Holzpfeiler durch ihr Ohr also alles, was in den verschiedenen Kulturen zeigt, dass sie ledig ist. Es ist üblich zu zeigen, dass man unverheiratet ist. Warum also nicht mit dem so charmanten Wort "Fräulein"?

 

 

Um diesen wirklich sinnfreien Versuch irgendwelcher ach so klugen Menschen, die deutsche Sprache abzuspecken, zu beenden, hier ein Vorschlag zur Güte, eine Art Kompromiss! Es steht doch jeder Frau frei sich mit "Frau Mustermann", statt mit "Fräulein Mustermann" vorzustellen. Selbst im Amtsdeutsch kann man nun die Frau anstelle des Fräuleins anschreiben oder beide. Aber es aus unserem Wortschatz zu verbannen, das geht zu weit, finde ich. Dudi hat wohl die Anweisungen dafür bekommen. Hopsen ist umgangssprachlich! Jeder weiß, das hopsen Spaß macht und springen das nicht wirklich ersetzt! Ich könnte ja noch viel erzählen, von Dudis Eigenheiten, unterstützt in seiner Arbeit von den sogenannten Wortdisignern, den Designatoren?, die unsere schöne Sprache modernisieren müssen. Wenn sie etwas manifestieren, dann ist das ja gut. Gerade wir Autoren schöpfen gern mal das eine oder andere neue Wort. Die Lyriker können das noch besser, wenn sie poetisch das Leben beschreiben.  Also entwickelt sich unsere Sprache eigentlich von ganz allein. Sie entwickelt sich weiter, allein und auch nicht immer zum Positiven, leider. Aber es steht uns ja frei, "Alter", ob wir nun chillen oder uns gemütlich entspannen, wie wir was eben beschreiben. Deshalb bleibt das Fräulein, egal wie viel Dudi meckert!

 

 

Warum Dudi, das Rechtschreibprogamm zuweilen doch recht amüsant ist? Gut, das erkläre ich noch. Der Scherzkeks Dudi macht auf mein Geheiß (grausam alt, dieses Wort, hi!) am Ende eines Textes einen Rundumschlag und weist mich auf meine Fehler hin. Dabei bemerkt er, weist an und schlägt vor. Doch Dudi weiß eben auch nicht alles. Das erste mal, als mir das gleich Beschriebene passierte, war ich fassungslos. Das zweite mal hab ich schallend gelacht und ab dem dritten mal, fühlte ich mich gut, wenn es passierte. Dudi schlug mir in einem Satz nach einem Komma vor ein "DAS" mit einem zweiten "S" zu schreiben, also "DASS". Das tat ich dann auch und Dudi zeigte mir dies dann als Fehler an und "bat" mich das "DASS" nur mit einem "S" zu schreiben. Ich hätte diesen Fehler den ganzen Tag bis zum heutigen Tag immer wieder verbessern können, Dudi hätte ich es nie recht machen können. Es passiert nicht oft, aber so viel, wie ich schreibe, passiert es eben immer wieder einmal. Fazit?: Dudi ist A- nicht vollkommen und B- echt witzig. Aber das mit dem "Fräulein" das nehme ich ihm übel! Fräulein Rosa bleibt!

 

 

So, um euch zu beweisen, wie sehr Dudi was gegen das "Fräulein" hat, und dass ich absolut nix dagegen tun kann, gibt es einen Beweis,

ein Beweisfoto! Folgt dem Link! >>>

 

 

Warum ich das alles vor der Leseprobe geschrieben habe? Es war mir wichtig! Nur wenige kennen meine Beweggründe und auch wenige wissen um die Veränderung unsere schönen Sprache. Es gibt da die Sprachwissenschaftler, aber die werden sich kaum auf eine Seite verirren, auf der die Fantasie im Mittelpunkt steht. Oder doch?

 

 


Leseprobe

 

Was bisher geschah!

 

Gezabu, das Geschichtenzauberbuch erzählt von zwei Welten. Zum einen lebt da der kleine Joshua im Familienhotel in der nichtmagischen Welt. Es fliegen große Raketen in das Weltall. Es wurden Erfindungen gemacht, wie der Computer, der es möglich macht, mit einem Tastenklick einen Blick auf einen Ort, der Tausende von Kilometer weit weg entfernt liegt, zu werfen. Man kann sogar zeitgleich mit den Menschen dort zu sprechen. Es gibt kaum etwas, was nicht möglich ist, außer Joshis Mama wieder zu finden. Die ist seit vielen Wochen einfach verschwunden und die Polizei ist in ihren Ermittlungen keinen Schritt weiter gekommen.

 

 

Joshis Vormund, der Hotelanwalt Marsch ist lieblos und hartherzig und sieht nur seine Vorteile in dieser Situation. Die Belegschaft, angefangen mit Lana, dem Zimmermädchen und Jo, dem Pagen, aber auch Fräulein Rosa, die strenge Hausdame und alle anderen versuchen den kleinen traurigen Jungen ein wenig aufzufangen. Der Dauergast des Hotels "Königshof", Herr Doktor a. D. Michel tröstet den Kleinen mit klugen und herzlichen Worten.

 

 

Doch dann passiert etwas, was das Leben vom kleinen Joshi völlig verändern wird. Amadeus der Possumop findet einen Spalt zwischen seiner Welt, der jetzmagischen Welt und der Nimawe, der nichtmagischen Welt. Dieser Spalt führt ausgerechnet in den Wandschrank von Joshi. Das Kennenlernen ist zunächst graulich und dann turbulent und auch lustig und der verfressene Possumop Amadeus bringt den kleinen Joshi in eine unmögliche Situation. Doch Joshi ist clever und trotz seines schlechten Gewissens schafft er es, dass Amadeus unbemerkt bleibt. Na ja, fast jedenfalls, denn der Possumop aus dem Volk der Steinäser scheint nicht der einzige Magische im Hotel zu sein.

 

 

In Kapitel drei kehrt Amadeus gerade noch rechtzeitig vor dem Morgengrau in seine Welt zurück. Da dieser Besuch in der anderen Welt sehr anstrengend war, legt sich Amadeus im Hause seiner Ausbilderin, der Hexe Malu König, erst einmal schlafen. Amadeus fällt in einen so tiefen Schlaf, dass sein kleiner Bruder Gershwin zunächst denkt, er wäre tot. Gershwin befindet sich noch nicht in Ausbildung zu einem Hüter, wie sein großer Bruder Amadeus. Er ist einfach noch zu jung dafür. Trotzdem Gershwin Hörperlen erhielt, wie jeder Magische, wenn er seine eigene Sprache fast perfekt spricht, hat der einen kleinen Sprachfehler. Zudem ist er reichlich tollpatschig und hat noch eine Menge Unfug in seinem pelzigen Köpfchen, aber ohne tatsächlich böse Absichten. Gerade jammert der Kleine über seinen Bruder gebeugt, weil er denkt, Amadeus ist tot.

 

 

Aus dem dritten Kapitel:

 

Amadeus schlief wie ein Stein. Schluchzend warf sich Gershwin schließlich über ihn.
„Er ist tot, mein deliebter Bruder ist tot!“, winselte er zum Steinerweichen. Malu, nun doch etwas in Sorge um Amadeus schob die Hausbewohner, die sich um Gershwin und seinen Bruder versammelt hatten, zur Seite, um nach dem Schlafenden zu sehen. Dann streichelte sie den völlig verzweifelten Gershwin und bat ihn ebenfalls etwas Platz zu machen. Das war aber zwecklos, denn Gershwin wollte seinen scheinbar toten Bruder nicht loslassen.

 


„Verdammt Gershwin, lass Amadeus los, sonst kann ich ihm nicht helfen“ fauchte sie das Pelztier schließlich an.“ Wie kommst du überhaupt darauf, dass Amadeus tot ist?“ fragte sie etwas freundlicher, als sie sah, dass Gershwin wirklich völlig aufgelöst war.

 


„Essen!“, hauchte Gershwin, „Da steht Essen auf dem Tisch und Dershwin sein Amadeus rührt sich nicht. Dershwin sein Bruder ist danz bestimmt tot!“ Das war natürlich ein Argument. Possumopse waren alle grundsätzlich als Erste bei Tisch und nicht eher wegzubewegen, bis alle essbaren Dinge verspeist waren. Dazu gehört auch schon mal die eine oder andere Serviette. Nun doch alarmiert schob die Hexe Malu den völlig verzweifelten Possumop zur Seite, um Amadeus zu untersuchen. Sie fühlte seinen Puls und schaute mithilfe ihres kleinen Taschenspiegels nach seinem Atem. Sein Herz pochte und der Spiegel beschlug, beides Zeichen dafür, dass Amadeus lebte.

 


„Er lebt!“, flüsterte die Hexe. Gershwin warf theatralisch seine Pfoten in die Luft, den Kopf in den Nacken und wollte eben lautstark in Jubel ausbrechen, als ihn alle, einschließlich Malu, mit einem einstimmigen “Pst!“ stoppten. Malu drehte Amadeus auf den Rücken, sah ihm in seine Augen und Ohren und tastete Bauch und Gliedmaßen ab, ob Brüche, Stauchungen oder Prellungen existierten. Sie fasste Amadeus in den Nacken und auf die Stirn, ob er vielleicht fieberte, aber Nichts, alles schien so, wie es sein sollte. Dann drehte sie ihren Patienten auf den Bauch, um den Rücken zu untersuchen. Sie staunte nicht schlecht, als sie Amadeus nackten Popo sah.

 


„Mich würde wirklich interessieren, was dieser neugierige Possumop hier wieder ausprobiert hat, auch wenn der nackte Popo wohl kaum die Ursache für seine Reglosigkeit ist!“
Malu untersuchte, horchte und drückte, aber eine Ursache für den schlafähnlichen Zustand fand sie nicht.

 

 

Die Autorin erzählt:

 

Mithilfe der Katze Katjuscha, eigentlich mithilfe von deren Amulett und allen Anwesenden, überprüfte Malu, die größte weiße Hexe der Jemawe, ob ihr Schützling ein Opfer der Schwarzen Magie geworden war. Dass dies nicht so abwegig war, sollte sich bald bestätigen.

 


Zunächst jedoch verwandt Malu ihre speziellen Kräfte darauf um Amadeus zu untersuchen. Das Pendel zeigte an, dass Amadeus kein Opfer der Schwarzen Magie war. Malu war ein wenig ratlos, aber dann fiel ihr etwas sehr drastisches ein. Manchmal heiligte der Zweck die Mittel und so lief sie in ihre Kräuterküche, um etwas Bestimmtes zu holen. In der Zwischenzeit versuchte Binga, der Kobold und Koch in Malus Haus sein Glück. Schließlich ging es um seinen besten Freund, der da, wie tot lag. Einen Possumop konnte man immer mit etwas Leckerem locken. Binga war ein fantastischer Koch! .....

 

 

Aus dem dritten Kapitel:

 

„Ruhig Gershwin, nicht jammern, dazu ist immer noch Zeit, wenn wir Amadeus nicht zurückholen können, wo auch immer er sich gerade befindet. Eines steht fest, Schwarze Magie hält ihn nicht fest!“ (war Malus letzter Satz, bevor sie in ihre Kräuterküche ging).

 


„Hey, das reimt sich ja sogar!“, rief Binga, der Küchenkobold, ein Virtuose am Herd und der aller, aller, allerbeste Freund von Amadeus und Gershwin, aber kein Kenner der Poesie. Binga war selbst für einen Kobold ein wenig klein geraten. Eigens für ihn waren in Malus Haus Bänke und Leitern gezimmert worden. Jeder war jederzeit verpflichtet ihm zu helfen, egal womit er gerade beschäftigt war, denn Binga war ein Perfektionist. Es musste alles genau so sein, wie er sagte. Genau so groß, genau so klein, genau so salzig oder süß, vor allem genau so sauber! Er hatte mindestens zehn weiße Kochhauben, zwanzig weiße Schürzen und dreißig Paar weiße Handschuhe. Mit Weiß meint Binga schneeweiß, ohne Makel und dafür sorgt unter anderem seine Angetraute, die Wodel.

 


Mit Wodel war nicht zu spaßen! Sie schien zwei Koboldköpfe größer als er und war ebenfalls sehr eigen in ihrer Arbeit. Wodel war der Haushaltsvorstand und sorgte in Malus Haus in Triezen für Ordnung und Sauberkeit. Sie regierte mit strenger Hand und erhobenem Teppichklopfer ihr Feld. Das war der gesamte Haushalt und alle ihre Helfershelfer, eigentlich alles und jeder im Haus. Einzig vor Malu hatte der Teppichklopfer schwingende, oft sehr garstige Kobold Wodel, Respekt. Warum Binga und Wodel jemals geheiratet hatten, verstand niemand, der sie kannte. Die beiden gingen mit Teppichklopfer und Kochlöffel aufeinander los, wenn sie mal wieder nicht einer Meinung waren und das war ja fast immer der Fall.

 


Binga stand vor seinem regungslosen Freund und streichelte ihn liebevoll.
„Wach doch auf, mein Freund, ich koch was Leckeres für dich ganz allein, Possumopsklops, mit frischen Steinpilzen und Kartoffelklößen, aber du musst jetzt die Augen aufmachen!“ Gershwin stand daneben. Mit großen Augen und Ohren verfolgte er das einseitige Gespräch. Er strich sich über sein Kugelbäuchlein und leckte sich sein Mäulchen. Während des absolut leckeren Angebots des Kobolds schaute er abwechselnd auf Amadeus, dann wieder auf Binga. Voller Verzweiflung sah er immer wieder unter Amadeus Augenlid.
„Hörst du, Amadeus, Possumopstlops, Tartoffeltlöße und Pilze aus Stein. Steh doch auf Bruder, Dershwin teilt doch auch immer mit Amadeus!“

 


Gershwin schaute Malu an. „Bist du dir sicher, dass Amadeus nicht tot ist? Binga hat Amadeus Tartoffeltlöße mit Steintlopse für Possumop versprochen und Amadeus Augen wollen nicht aufdehn!“
Malu nickte und schob sich an Binga und Gershwin vorbei. Dann ging sie in die Hocke und schraubte an einem kleinen Döschen herum.

 


„Ich war gerade in meiner Kräuterküche um diese Riechsalbe zu holen. Wenn die nicht hilft, dann weiß ich vorerst auch nicht weiter!“ „Was ist das Malu?", fragte der wissensbegierige Binga?“ „Mit dieser Salbe habe ich schon ohnmächtige Drachendamen geweckt, das sollte doch dann auch bei einem Possumop gelingen!“
Sie war mit der Dose mindestens noch dreißig Zentimeter von der empfindlichen Possumopnase entfernt, als sich dieser mit einem dreifachen Flipflop hustend, prustend und spuckend aus seinem Schlafkörbchen herauskatapultierte. Der Possumop kam anschließend sehr unsanft auf den Holzdielen des Hauses auf. Amadeus landete auf seinem nackten Popo und sah den Auflauf der Hausbewohner verwundert an. Seine Augen klappten, wie bei einer großen Puppe, immer wieder auf und zu. Er strich sich immer ständig mit beiden Pfoten gleichzeitig über seine gequälte Nase, denn der stechende Geruch der Riechsalbe piekste unaufhörlich in ihr. Dann schüttelte Amadeus seinen Kopf danach, wie ein nasser Hund, seinen gesamten Körper. Der Ärmste dachte wohl, damit würde er diesen schauderhaften Geruch loswerden. Alle schauten wie gebannt auf den Possumop, als dieser fragte:

 


“Gibt’s schon Frühstück, ich hab Hunger!“ Die Spannung löste sich in erleichtertem Lachen auf. Als Gershwin sich dann auch noch unter lautem Jubel auf seinen Bruder stürzte, umarmten sich gerührt alle gegenseitig. Einzig Binga wurde von Wodel mit ihrem Teppichklopfer auf Abstand gehalten. „Trau dich nicht, mein Bester, am hellerlichten Tag mit mir zu knuddeln, statt zu arbeiten, wo kommen wir denn da hin!“ Wer aber genau hinschaute, sah, dass Wodel sich verstohlen mit dem Zipfel ihrer Schürze eine Träne der Rührung aus dem Auge wischte.

 

 

Die Autorin erzählt:

Malu wunderte sich über diesen außergewöhnlich festen Schlaf ihres Schützlings und würde ihn natürlich zu geeigneter Zeit und an geeignetem Ort dazu befragen. So dachte sie jedenfalls. Aber es sollte anders kommen. Bei dem nun verspäteten Frühstück ließ Wodel die armen Possumopse spüren, was sie von deren Tischmanieren hielt. Der Kobold Wodel war heute besonders mies gelaunt, was auch Malu ihrer Herrin, ihrer Freundin auffiel. Sie wollte eben etwas dazu bemerken, als es an der Haustür klopfte:

 

Aus dem dritten Kapitel:
 

Wodel ging zur Tür und fragte durch die niedrige Luke:
„Wer stört hier?“, als schon Malu neben ihr stand. „Wodel, du bist heute wieder einmal die Höflichkeit in Person!“, und als Wodel dann auch noch mit einem „Dankeschön Herrin!“ antwortete, wurde es auch Malu zu viel. Sie zischte dem garstigen Kobold zu, sie solle sich verdünnisieren und öffnete selbst die Tür.

 


Vor ihr standen die Hüter Tango, Pogo und irgendwo versteckt sicher auch Kingkong. Die drei Hüter waren eines der erfolgreichsten Teams bei der Verfolgung gegen die Schwarze Magie und der Einhaltung von Recht und Ordnung. Malu murmelte einige Worte und empfing das Trio voller Freude und bat sie herein. Doch die hatten keine wirkliche Chance, das Haus zu betreten. Gershwin stürzte sich voller Freude sich auf die beiden Possumopse Tango und Pogo. „Tando und Podo, Dershwin freut sich ja so, das ist ja nicht in Dershwins Topf auszuhalten heute, erst stirbt Dershwins Amadeus und dann tommen Tando und Podo. Wo ist denn Dershwins tleiner Freund Tingtong, der muss …?“

 


Hier stoppte Malu den völlig überdrehten Gershwin. “Kommt erst einmal herein Freunde, ruht euch aus und stärkt euch!“ Bei der Aussicht auf Stärkung leuchteten, wenn auch sehr beherrscht, die Augen der beiden Hüterpossumopse auf. Possumop bleibt Possumop. Als Tango und Pogo das Haus betraten, fiel ihnen schließlich auch Amadeus um den Hals. Man rieb sich die Köpfe aneinander, klopfte sich auf die Schulter und schubste (was man auch Pogen nannte) einmal mit der Hüfte zusammen. Man vermutete bei Pogos Namen dort den Ursprung, ging es doch um einen Teil eines rituellen Tanzes. Ganz zum Schluss gab es ein "Gib fünf". Man kennt es in jeder Welt unter "give five" erst mit der linken und dann mit der rechten Pfote und das Ritual der Begrüßung unter Possumopsbrüdern war komplett vollzogen. Plötzlich stutzte Tango:

 


„Hey Digger, der Kleine hat doch eben gesagt, du bist tot, da scheint nicht viel dran zu sein, oder?“ Gershwin drängelte sich zwischen die beiden. „Hey Dershwin ist nicht der Tleine und eben noch war Amadeus noch mausetot und Malu hat Dershwin sein Amadeus von Schwarzer Magie wegdemacht."Je aufgeregter der junge Possumop war, um so mehr fabrizierte er Wortchaos.

 


Malu umarmte nun auch die beiden Besucher, befreite sie von Gershwins Belagerung und führte sie zu Tisch. Binga kannte seine Pflichten und musste nicht erst lange gebeten werden. Man hörte ihn in der Küche schalten und walten, denn schließlich war es über die Ereignisse Mittag geworden. Bereits nach wenigen Minuten wurde der Raum von köstlichen Aromen durchflutet. In der Zwischenzeit klärte Malu die beiden Besucher kurz über den angeblichen Tod Amadeus auf. Auch Amadeus, der von all dem ja nichts mitbekommen hatte, hörte mit gespitzten Ohren zu. Malu bemerkte seine Erleichterung, als sie den beiden Hütern erzählte, dass sie nicht wüsste, was Amadeus Starre ausgelöst hatte, ging aber nicht weiter darauf ein. Dann war Pogo an der Reihe.
„Rätin, der Anlass unseres Besuches ist unschön, aber unvermeidlich. Es wäre zurzeit wohl nicht ungewöhnlich, wenn euch auch hier die schwarzen Seelen und deren Helfershelfer, die Knochenjäger behelligen würden. Der Mäusekönig hat uns mitteilen lassen, dass Willibold, der Bewacher des Höllenschlundes, starke Aktivitäten gemeldet hat.“

 


„Ihr wollt uns also warnen, dass vermehrt Knochenjäger unterwegs sind?“ Malu sprach ganz leise, um niemanden zu ängstigen. „Ja Herrin!“, mischte sich nun auch Tango ein. „Wir haben in der letzten Woche doppelt so viele schwarze Fallen aufgespürt und vernichtet, als in den letzten drei Monaten und das zeugt von extremer Aktivität! Kingkong ist völlig erschöpft. Er arbeitet fast Tag und Nacht um die geeigneten Gegenmaßnahmen zu finden und einsetzen zu können und er redet seit drei Tagen, wir sollen dich benachrichtigen.“

 


„Ja aber Jungs, warum habt ihr nicht den Telefunk benutzt, ihr hättet euch den Weg hierher erspart!?“
Malu konnte sich nicht erklären, warum die Hüter nicht diesen einfachen Weg benutzt hatten, um sie zu kontaktieren. „Der Telefunk ist im Sehbereich und auch im Hörbereich gestört. Ich weiß nicht, wie die Knochenjäger das hinbekommen haben, denke aber, sie haben Hilfe von einem von uns!“
Pogo flüsterte diese unheimliche Auskunft, weil er sie selber nicht glauben konnte. Gerade wollte Tango noch etwas sagen, als Binga in strahlend weißer Schürze, Kochmütze und Handschuhen lächelnd seine Speisen auftrug.

 


„Es reicht für alle und für die anderen trage ich im Lesezimmer auf, damit ihr in Ruhe beraten könnt!“ Malu lächelte Binga zu und nickte. Binga hatte Essen für zehn Possumopse aufgetragen und so gab es kein Geschlinge und man konnte sich gesittet während des Essens unterhalten. Sogar Gershwin gab Ruhe. Die vier Possumopse aßen für ihre Verhältnisse sehr manierlich, es herrschte Eintracht und nur ein genüssliches Schmatzen unterbrach ab und zu die Stille. Plötzlich hörte Gershwin auf zu essen, legte den Finger auf sein Mäulchen und machte leise „Pst! Dershwin hört da, was!“, und auch die anderen lauschten. Bei den Possumopsen drehten sich die Ohren alle gleichzeitig und alle in die gleiche Richtung, nämlich dahin, woher ein piepsiges Gezeter kam.

 


„Oh! Ich habe ganz vergessen, Kingkong zu wecken. Der ist nicht nur im Geiste unser Bruder, nein auch sein Magen und seine Nase sind, wie bei uns, aufs Essen ausgerichtet. Wenn er hungrig ist, ist nicht mit ihm zu spaßen!“

 


Pogo suchte in einer Tasche seines Pelzes, und als es schien, als hätte er endlich gefunden, was er suchte, quietschte er auf. „Na toll! Das nächste Mal nimmst du Kingkong wieder!“, sagte Pogo zu Tango. Dabei zog er seine Pfote aus dem Pelz und an dieser Pfote hing offensichtlich festgebissen, Kingkong, der kleine, superintelligente und sichtlich sehr verärgerte Teddyhamster.

 


Wodel, die Kingkong noch nie persönlich gesehen hatte und nicht wusste, um welche Spezies es sich bei ihm handelte, schrie laut auf und lief, den Teppichklopfer weit ausholend in Richtung Hamster.
„Iiih igitt, eine Ratte und das in unserem reinlichen Haus! Na warte du Vieh, das war dein letzter Versuch sich an unserem Essen zu vergreifen!“ Mit diesen Worten holte sie noch kräftiger aus, um den völlig erstarrten Hamster, der vor lauter Schreck sogar Pogo losgelassen hatte und auf den Tisch geplumpst war, zu erschlagen.
„Gebannt sei die Tollheit, des Kobolds Narretei, ich befehle die völlige Starre, bis schließlich ich gebe, den Kobold wieder frei!“ Jeder war aufgesprungen um Kingkong zu schützen, aber niemand hätte den kleinen Kerl retten können, weil alle zu ungünstig saßen.

 


Malu tat das einzig Richtige. Sie hatte sich erhoben und zeigte mit ihrer Hand auf Wodel, die bereits beim ersten Wort des Zauberspruchs, wie in der Bewegung gefangen, stehen blieb. Als Malu ihren Bann beendet hatte, zuckten nicht einmal die Augenlider des ausgeflippten Kobolds. Wie eine Statue stand sie in stürzender Position, den Teppichklopfer zum Schlag ausgeholt, nicht weit ab vom Tisch. Die Possumopse ließen sich erleichtert auf ihre Stühle zurückfallen und Kingkong stürzte ohnmächtig um. Binga ging mit schreckgeweiteten Augen um seine Frau herum und fragte Malu:

 


„Sag Herrin, wird meine irre Liebste so bleiben müssen?“ „Verdient hätte sie es, für einige Zeit zumindest!“ Wie oft habe ich gerade ihr erklärt, dass wir Leben schützen und Leben bewahren. Die, die sich an anderem Leben vergriffen haben sitzen jetzt als schwarze Seelen, als Seelen, losgelöst von ihren Körpern im Schlund der Hölle und sie verdienen es nicht anders!“

 


Malu war während ihrer Ansprache immer lauter geworden. Sie war wütend, weil eine ihrer Freundinnen, ihrer engsten Vertrauten sich beinahe nicht an die Direktiven der jetztmagischen Welt gehalten hatte und die schlimmste Strafe dafür erleiden hätte müssen. Kobolde haben in den frühen Tagen, lange vor der Gründung der jetztmagischen Welt, kleinere, aber auch größere Wesen gequält. Manchmal haben sie auch getötet und kämpfen jetzt darum, diesen bösen Ruf zu verlieren. Es ist hunderte von Jahren her und in so manchem Kobold schlummert noch der Widerwillen gegen kleine Wesen, besonders aber gegen Ratten, so wie bei Wodel. Malu hatte dies schon einige Male bemerkt und oft mit Wodel darüber gesprochen. Wodel wollte sich bessern und lange gab es keinen solchen Vorfall, nun, bis auf heute. Malu kümmerte sich um den kleinen Kingkong, der gerade wieder zu sich kam. „Ich glaube, auf diesen Schreck muss ich erst mal was essen!“, waren die ersten Worte des kleinen Hamsters. Malu lachte auf.

 


Die Autorin erzählt:


Ob der kleine Hamster diesen irren Kobold meldet? Wird Wodel verurteilt und verbringt sie vielleicht deshalb in der Eiswüste der Arktis den Rest ihres Lebens? Was hat das Hütertrio noch mitzuteilen und welchen Plan verfolgt die Hexe, nachdem sie nun von den vermehrten Aktivitäten der Knochenjäger erfahren hat?

 

 

Na ja, eines kann ich ja verraten. Es geht auf eine große Reise. Zuvor fällt Gershwin in alte Verhaltensweisen zurück und Malu muss, ob sie nun will oder auch nicht, herzhaft lachen.

 


Wodel hat den Hamster ja nicht wirklich verletzt, und auch wenn es nicht ihr eigener Verdienst war, der kleine Hamster vergibt ihr. Doch Wodel muss hoch und heilig versprechen, etwas gegen ihre Kleintierphobie, ihrer übermäßigen Angst, zu tun. Es gibt einen Kampf, Gut, gegen Böse und er wird nicht einfach sein, dafür aber spannend bis zum letzten Wort, versprochen!

 

 

So lieber Leser, nun hast du einen neuen Eindruck gewinnen können. Ich hoffe, es war ein Guter? Du kannst mir davon erzählen, mir Anregungen geben und mich auch loben, wenn dir dieser erste Einblick in das Geschichtenzauberbuch gefallen hat. Ich würde mich auch über ein hübsches Bild freuen. Dann weiß ich, dass deine Fantasie auch gerne "spazieren" geht, dass sie es kann! So können wir uns auch in der Welt der Jemawe treffen, der jetzmagischen und fantastischen Welt. Aber nicht nur dort passiert Zauberhaftes, Magisches. Doch was erzähle ich, das weißt du ja! Wenn du mit mir Kontakt aufnehmen willst, dann tu das über die Kontaktadresse.

 


Also, bis zum nächsten Kapitel, aus dem ich ein wenig plaudern werde. Welches das ist? Ich weiß noch nicht! Vielleicht das, in dem kleine Drachen tanzen oder das, wo die Koboldzwillinge beinahe orange gefärbt werden? Na ja, wisst ihr, wohin die Knochensäcke gezaubert werden in dem großen Befreiungskampf um das Liebespaar? Wer das Liebespaar ist? Na das sind die Katze und das Pferd, ist doch klar! Oh, von denen könnt ihr ja noch überhaupt nichts wissen und auch nicht von den Riesenbrüdern. Nicht mal was von den gespiegelten Orten, den blauen Steinen und ob man je Joshis Mama findet. Das steht hier alles in Gezabu und Zaubersprüche und Mittel und auch wie sich eine neue Welt entwickelt. Man, da hab ich aber viel aus mir sprudeln lassen. Ich wollte gar nicht so viel verraten. Aber eigentlich war es wenig, denn es passiert so viel mehr!

 


Lass dich einfach überraschen, und bis Gezabu endlich fertig ist, nun da kannst du ja hier auf der Website viel erfahren. Pst! Es gibt da die geheimen Geschichten. Nicht verraten aber es sind diese geheimen Bücher aus der Bibliothek des Zauberers Stanislaw König und die hat nicht mal Gezabu in sich. Ich versuche, sie in der nächsten Zeit auf diese Seite zu schmuggeln. Also bis dann, lieber Leser oder Vorleser! Ich freu mich auf ein Wiederlesen!